Damit die Nutzer*innen des Fahrsimulationsspiels, welches im Projekt entwickelt wird, eine intensive Spielerfahrung machen und sich tatsächlich in das räumliche Gebiet einfühlen können, ist die realistische Simulation wichtig. Ganz entscheidend dabei ist die richtige Perspektive. Grundlage dafür sind Bilddaten aus der Ego-Perspektive. Diese wurden am 26. November mithilfe einer Drohnenbefliegung generiert und bringen das Projekt DeineStadt entscheidend voran.
So lief die Drohnenbefliegung für das Projekt „DeineStadt“ ab
Für die Drohnenbefliegung und Neuerfassung der Bilddaten wurde das räumliche Areal Sonnenstraße und Herzog-Wilhelm-Park in München ausgewählt. Als Startpunkt diente das Dach vom Referat für Arbeit und Wirtschaft in München. Eine speziell ausgestattete industrielle Drohne wurde dabei mit einer hochauflösenden Vollformat-Photogrammetrie-Kamera ausgerüstet. Um den Überflug über bewohnte Gebiete durchführen zu können, wurde die Drohne mit einem Fallschirmsystem ausgestattet. Die Befliegung am 26. November 2024 erfolgte aus einer Höhe von 70 Metern. Dabei wurden 45-Megapixel-Aufnahmen für die präzise digitale Rekonstruktion erstellt. Die Bilder und Daten der Drohnenbefliegung werden in den kommenden Monaten nun weiter verarbeitet.
Von den Rohdaten zum finalen Modell
Insgesamt fünf aufeinander aufbauende Phasen umfasst diese „Verarbeitungspipeline“. Sie startet zunächst mit der Erfassung der Rohdaten des beflogenen Gebiets. In Phase zwei erfolgt die Berechnung des Modells, die Filterung, Ausrichtung und Punktwolkenerstellung sowie die 3D-Vermaschung. In der dritten Phase wird das Modell repariert und bereinigt, wobei besonderes Augenmerk auf die Entfernung personenbezogener Daten und schwebender Artefakte gelegt wird. Bei der sich anschließenden vierten Phase erfolgt die Simplifizierung und Erstellung von LOD-Kacheln (Level of Detail) mittels eines eigenentwickelten Tools. Dabei wird das Modell in verschiedene Detailstufen unterteilt (Kacheln), um eine optimale Performance bei der späteren Spielnutzung zu gewährleisten. Die finale fünfte Phase umfasst die Zusammensetzung des Modells und den Export in das gewünschte Format. Im Projektverlauf wird das Modell für die Entwicklung des Serious Game dann mit weiteren Daten der Landeshauptstadt München zusammengeführt.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Integration der Vegetation. Diese wird zunächst komplett aus dem Modell entfernt und später künstlich wieder eingefügt wird. Dies ermöglicht eine bessere Kontrolle über die visuelle Qualität und Performance des Endprodukts. Die gesamte Pipeline wurde durch vorherige Tests und Machbarkeitsstudien an Demonstratoren optimiert, um einen effizienten und zielgerichteten Verarbeitungsprozess sicherzustellen.